bereits 1979 waren wir bemüht im Übergabebahnhof der Stadtwerke Wesel unser Domizil aufzuschlagen. Ein Teil der Fahrzeugsammlung war bereits dort auf dem Gleis 4, dass wir von der Stadt Wesel angemietet hatten, aufgestellt. Die damals schlechte Zugänglichkeit und ein Angebot des damaligen Bahnhofvorstands Theo Klingenberger unsere Eisenbahnfahrzeuge im Bahnhof Wesel aufzustellen, waren ausschlaggebend. Wir zogen 1983 in den Bahnhof und haben damit Platz in der Römerwardt nicht weiter favorisiert. Mehr als 26 Jahre war der Bahnhof Wesel unsere Heimat, gleichwohl existierten bereits 1985 Pläne des damals noch staatlichen Unternehmens DB, die eine Untertunnelung des Bahnhofs vorsahen. Die Privatisierung und die rückgängigen Fahrgastzahlen bei der DB verhinderten die Umsetzung dieses Vorhabens. Der Verein konnte weiter im Bahnhof bleiben.
1999 allerdings wurden die Pläne wieder aufgegriffen. Da gab es das Projekt „Bahnhöfe 2000“ in NRW, das zur Verbesserung des Umfelds der Bahnhöfe und damit zur Verbesserung der Reisebedingungen im Nahverkehr dienen sollte. Von diesem Zeitpunkt an mussten wir uns um eine neue Bleibe bemühen, waren wir diesen Bestrebungen mit unserem Standplatz im Wege. Wir wandten uns hilfesuchend an die Stadt Wesel, die damaligen Bürgermeister und Ratsmitglieder. Kamen anfänglich noch Lösungen im Bahnhofsbereich in Frage, überholten uns allerdings die Ereignisse und ein neuer Standort im Bahnhof wurde unmöglich. Die Sorge von Wesel wegziehen oder die gesamte Sache aufgeben zu müssen wurde immer größer. Bis 2004 konkretisierten sich die Pläne zur Umsetzung der Untertunnelung endgültig und es wurde ernst mit der Existenzfrage.
Im Herbst 2004 wurde Frau Ulrike Westkamp zur Bürgermeisterin der Stadt Wesel gewählt. Schon nach den ersten Gesprächen mit Ihr, waren die Sorgen des HSW zur Chefinsache erklärt und mit Hilfe Ihres Teams konnten die weiteren Schritte erfolgreich bearbeitet werden. Der Standort Römerwardt wurde als beste Lösung gekürt. Die Stadtwerke Wesel, die den den Verein seit 1981 auf ihren Gleisen Sonderfahrten durchführen lassen, stellten spontan ihr nicht mehr genutztes Gleis 4 zur Verfügung. Die Stadt Wesel erklärte sich bereit, erforderlichen Flächen kostenfrei zur Verfügung zu stellen. Die Verlagerung des Vereins Historischer Schienenverkehr Wesel e. V. in den Übergabebahnhof der Hafenbahn, schafft gute Voraussetzungen für eine dauerhafte Unterbringung an einem, auch unter historischen und touristischen Gesichtspunkten attraktiven Standort. Er befindet sich auf dem Gelände der alten Werftbahn, direkt neben den unter Denkmalschutz gestellten Resten der ehemaligen Eisenbahnbrücke über den Rhein.
Der Präsident der NRW-Stiftung, Herr Minister a. D. Franz Josef Kniola besuchte uns am 19.07.2006 in Wesel. Herrn Minister a. D. Franz Josef Kniola konnte von dem Vorhaben soweit überzeugt werden, dass er eine Antragstellung unter Einhaltung der richtigen „Poesie“ positiv bewertet. Die Förderung wird ausschließlich nur für historische und Denkmalschutz Aspekte gewährt. Die bisherig dokumentierte Einigkeit von Verwaltung, Politik, Sponsoren und Verein hat ihn beeindruckt.
Trotzdem forderte er auf, weiteres zusätzliches Engagement ortsansässiger Unternehmen zu erzielen. Eine Förderung ist frühestens 2007 möglich. Also ging es wieder mal daran „Hausaufgaben“ zu machen. Der Antrag musste überarbeitet werden. Die Kiesunternehmen Hülskens und Suhrborg sagten Ihre Hilfe bei den erforderlichen Erdarbeiten zu. Am 15. September 2006 ging das Schreiben an die Stiftung. Am 24.10.2006 wurde der Eingang unseres Schreibens von der NRW-Stiftung bestätigt. Bis zu einer Entscheidung der Förderung durch die NRW-Stiftung mussten wir mit einer Wartezeit von ca. ½ Jahr rechnen. Mittlerweile wurde auch das Bauvorhaben Untertunnelung im Bahnhof Wesel begonnen. Die abgestellten Fahrzeuge in Gleis 33/34 mussten in Richtung Norden verschoben werden.
Die Weiche 234 und die Gleisjoche werden durch die Baufirma Falkenhahn abgebaut und am Gelände zwischengelagert. Während dieser Zeit wurde das Inventar in gespendete und gekaufte See-Container verlagert. Am 26.03.2007 erhielten wir durch die Rheinische Post Wesel die Kunde, dass die NRW-Stiftung unser Vorhaben mit 60.000,- € fördern wird. Dieses wurde bei einer Pressekonferenz der Stiftung in Düsseldorf so verkündet. Mit Datum 27. April 2007, also ca. 1 Monat später, erhielten wir den Zuwendungsbescheid und die damit verbundenen Bedingungen. In den §§ 3 und 4 werden Bedingungen gestellt, die durch die Stadt Wesel zu erfüllen sind. Erste Prüfungen durch die Rechtsabteilung der Stadt Wesel, ergeben zunächst die fatale Tatsache, dass der Vertrag in der vorliegenden Form durch die Stadt Wesel nicht unterschrieben werden kann. Am 28.10.2007 kam es zu einem klärenden Gespräch zwischen den Beteiligten, NRW-Stiftung, Stadt Wesel und HSW, wo dann eine vertragliche Lösung gefunden werden konnte.
Die Zeit verstreicht, der Jahreswechsel 2007 / 2008 vergeht. Die Bauarbeiten im Bahnhof Wesel gehen wenn auch verzögert weiter. Am „neuen Standort“ hat der Bewuchs das Gelände wieder zurückerobert. Für die Erstellung der Gleis-Pläne wurden die Örtlichkeiten vermessen. Anfang Januar erhalten wir von der Stadt Wesel den Entwurf für den Nutzungsvertrag der Grundstückflächen. Anfang März, erneute Pannen bei der Formulierung des Zuwendungsvertrages. Erneut Rückfragen bei der NRW-Stiftung erforderlich. 10.03.2008 Freigabe zur katastergerechten Vermessung des Grundstückes. Im März hilft die ASG erneut, das Gelände von Bewuchs zu befreien. Am 25.03.2008 ist es endlich soweit. Der Zuwendungsvertrag zwischen NRW-Stiftung, Stadt Wesel und HSW und der Nutzungsvertrag zwischen Stadt Wesel und HSW werden vor Ort im Beisein von Presse, Fernsehen und Bürgerfunk unterzeichnet.
25.03.2008
Für die Stiftung NRW: Geschäftsführerin Frau Martina Grote
Für die Stadt Wesel: Bürgermeisterin Frau Ulrike Westkamp Fachbereichleiter Herr Michael Klessa
Für den HSW: 1. Vorsitzender Klaus Kaitna